Schamanismus

Schamanismus ist die älteste Heiltradition der Menschheitsgeschichte und reicht vermutlich bis in die Steinzeit zurück. Schamanen und Schamaninnen stehen im Dienste ihrer Gemeinschaften und versuchen, Kraft und Information aus der so genannten nicht-alltäglichen Wirklichkeit, zu holen. Sie übernehmen damit Brückenfunktionen, vermitteln zwischen der Welt der Menschen und jener der Geister.
Als Geister sind geistige Prinzipien zu verstehen – immaterielle Wesen, die spezifische Kraft und Qualitäten besitzen. Schamanen und Schamaninnen arbeiten mit ihren persönlichen geistigen Helfern, ihren Verbündeten, vertrauensvoll und effizient zusammen. Die nicht-alltägliche Wirklichkeit wie auch die Geister sind nicht abgekoppelt von unserer üblichen, der alltäglichen Wirklichkeit, sondern Teil dieser. Wie insgesamt die gesamte Natur als belebt und beseelt wahrgenommen wird. Also nicht nur Pflanzen, Bäume oder Tiere sind lebendig und haben Seele, sondern auch Steine, Elemente, Landschaften oder Himmelskörper. Dass das Universum nicht mit dem endet, was wir als Mittlere Welt verstehen (in der wir auch unser alltägliches, physisches Leben führen), verrät ein Blick auf den schamanischen Kosmos: neben der Mittleren Welt gibt es auch noch Obere und Untere Welt.
Schamanen und Schamaninnen sind ExpertInnen in der nicht-alltäglichen Wirklichkeit, wissen, wen sie kontaktieren müssen, beherrschen die Kommunikation mit ihren Verbündeten und haben aus Erfahrung gelernt, wie die unterschiedlichen Kräfte zum Nutzen ihrer Gemeinschaft zu aktivieren bzw. zu manifestieren sind.

Werden die SchamanInnen mit einem Anliegen konfrontiert, wechseln sie absichtsvoll und bewusst in einen veränderten Bewusstseinszustand, treten damit in die nicht-alltägliche Wirklichkeit ein und konsultieren die Geister. Die konkrete Art und Weise, wie sie dies machen, variiert; im Schamanismus existiert eine große Vielfalt an Techniken. Auf die Essenz reduziert rufen die Schamanen und Schamaninnen die Geister entweder zu sich herbei in die Mittlere Welt, oder sie suchen die Geister in der nicht-alltäglichen Wirklichkeit im Rahmen einer so genannten schamanischen Reise auf. Mit anderen Worten reisen Schamanen und Schamaninnen durch die nicht-alltägliche Wirklichkeit, um dort – zum Wohle ihrer Gemeinschaft – mit den Geister in Kontakt zu treten.

Traditionell werden SchamanInnen gerufen, wenn wichtige gesellschaftliche Ereignisse zu begleiten sind (Geburt, Wechsel von politischen Funktionen, Heirat, Tod, etc.) oder die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten – wenn Nahrungsknappheit herrscht, Menschen krank werden, Tiere gestohlen werden, Gegenstände verloren gehen, wenn unerklärliche (natürliche, soziale oder ökologische) Phänomene irritieren, oder wenn Verstorbene ihren weiteren Weg nicht eigenständig finden. Schamanen und Schamaninnen nehmen in ihren Gemeinschaften wichtige Funktionen ein, werden respektiert, teils auch gefürchtet, und sind die erste Adresse, wenn eine Lösung mit den üblichen zur Verfügung stehenden Instrumentarien nicht erreicht werden kann.

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